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Haus am See

Montag, 11. Oktober 2010

09.-10. Oktober

09.Oktober
Heute war Geburtstag. Leider war am frühen Morgen jedoch noch gar nicht sicher, wie dieser sich gestalten würde, aber dafür gabs erst mal ein schönes Geburtstagsfrühstück mit einem festlich geschmückten Tisch und Frühstücksei. Nach dem Frühstück stand dann fest, dass wir ein Auto bekommen und in den Parc Omega fahren können. Das ist eine Art Safari-Park mit allerlei kanadischem Getier, wie verschiedenen Sorten hirschartiger Tiere, Wildschweinen, Waschbären, Kanadagänsen, Bisons, Koyoten, Wölfen und natürlich Schwarzbären. Grade diese Hirsche (Mapitis) haben einem ständig die Nase durchs Fenster gesteckt, um an die mitgebrachten Möhren zu kommen. Aber auch alle anderen Tiere waren sehrschön anzusehen in ihrer Pseudo-Wildnis. Fotos werden demnächst nachgereicht. In der Abenddämmerung waren wir dann ganz allein auf einem Laufsteg, der durch (oder eher über) ein riesiges Bären- und Wolfsgehege führte. Da uns allerdings die Dunkelheit und die Parkschliesszeit im Nacken saßen, konnten wir es nicht mehr in seiner ganzen Ausdehnung erkunden. Auf dem Weg nach hause, waren wir dann auf der Suche nach einem Mc Donalds oder dergleichen um per W-Lan ins Internet zu kommen. Wir warteten doch noch auf die Bestätigung unseres Mietwagens und zuhause war beim letzten Stromausfall das Modem über den Jordan, will heißen den großen Datenfluss, gegangen. Der 13-jährige Verkäufer bei Mc Donalds konnte leider kaum englisch und seine Kollegin hat uns dann an die gegenüberliegende Schule verwiesen. Und in der Tat, dort gab es ein ungesichertes W-Lan Netzwerk. Nachts mit nem Laptop bei Temperaturen um den Gefrierpunkt vor einer Schule zu sitzen macht dann aber doch nicht so richtig viel Spaß und wir waren danach total durchgefroren. Raus kam übrigens, dass unser Mietwagen für Sonntag mangels Verfügbarkeit storniert worden war. Da konnten wir dann leider nicht mehr viel machen, außer für Dienstag nen neuen zu buchen. Dann ging es mit Eiskalten Fingern wieder zurück an unseren See und sogleich in die Heia.

10. Oktober
Heute haben alle etwas länger geschlafen. Zum Frühstück, dass es dementsprechend erst um 10 gab, kam ein Nachbar zu Besuch und erzählte von den Erlebnissen seiner Deutschlandreise, als in der BRD gerade der rote Herbst tobte. Nach dem Frühstück gings dann ans Packen und an den Hausputz sowie ans Sortieren der Pfanddosen vom Oktoberfest. Beides, Putzen und Packen zogen sich dann bis Abends hin. Dann durften wir, wieder, mit dem Auto, nach Montreal aufbrechen. An der Schule von gestern hielten wir wieder an und stellten, diesmal vom Auto aus fest, dass unsere Buchung für Dienstag nunmehr erfolgreich verlaufen war, wie uns der gute Hannes schon im Vorfeld telefonisch mitgeteilt hatte. Dann gings noch einige Kilometer weiter in Richtung Montreal bis wir zu müde zum weiterfahren waren und auf deinem großen Supermarktparkplatz (ähnlich Elbepark) eine Schlafrast einlegten.

08. Oktober

Heute sollte der große Familienausflug ins La Source Bad in Mont Tremblant stattfinden.
Also brachen wir gegen 10 zu viert auf. Die Fahrt ging vorbei an einer zweistelligen Anzahl von Seen, einer schöner als der andere, und durch den Farbenzauber des kanadischen Herbstes.
Mont Tremblant ist in erster Linie ein edler Skiort für den Winter mit mehreren Lifts und astronomischen Zimmerpreisen. Auch sonst ist das Preisniveau sehr hoch. Das mag möglicherweise auch daran liegen, dass diverse Hollywood-Größen, wie Michael Douglas und Catherine Zeeta-Jones, hier ihre Villen samt Privatflughafen haben. Der Ort hat auch tatsächlich das Flair von Garmisch und ähnlichen Orten. Vom Parkplatz aus gibts eine gratis Gondelverbindung in den oberen, Teil des Ortes, also quasi wirklich nur über den Ortskern drüber. Recht putzig war, dass die Gondeln mit 'Volkswagen' beschriftet waren, und teilweise auch vorn und hinten mit der Front bzw. Heckansicht eines Golfs bemalt waren. Von dort oben sind wir dann, vorbei an diversen Skiklausen und Boutiquen, den halben Berg wieder hinab zum Schwimmbad geschlendert. In dem Ort ist fast alles ausschließlich französisch beschriftet, aber die meisten Leute sprachen trotzdem englisch. Das Schwimmbad war dann wesentlich kleiner als erwartet aber ganz niedlich. Im Außenbecken hat uns ein älteres Franko-Kanadierpärchen als Deutsche identifiziert. Aber dann wurden Erdnüsse im Bad gesehen, und wir mussten aus Sicherheitsgründen wieder gehen. Danach waren wir noch Einkaufen und dann gings heim. Zuhause angekommen begannen wir gleich, gemeinsam mit dem Herrn des Hause Rouladen, Klöße und Rotkraut zu machen. Als Aperativ bekamen wir einen Cesasrs Cocktail gemixt, eine typisch kanadische Spezialität, bei der es aber keineswegs wundert, dass sie noch nicht den Weg auf deutsche Speisekarten gefunden hat (neben Wodka und Tomatensaft ist da unter Anderem Muschelsaft drin). Wir waren beide echt froh, als wir es hinter uns hatten. Später kam dann noch Besuch und wir hatten noch einen schönen Abend.

Sonntag, 10. Oktober 2010

3. - 7. Oktober

Sonntag – 3.Oktober 2010
Heute Vormittag war wenig Spannendes los. Sind dann nach dem Mittag bissl am See gegangen und haben das Wetter genossen. Nachmittags war ein Kindergeburtstag, wo wir nicht mit waren also hatten wir sturmfrei, haben bissl gespielt und so, aber weiter nix Spannendes.
Zum Abendbrot haben wir noch das restliche Curry gegessen und anschließend noch ein Auto mit in die Werkstatt nach Buckingham gebracht und eingekauft. Das wars für heute auch schon.

Montag – 4.Oktober 2010 bis Donnerstag 7.Oktober 2010
Wir hatten die Tage sturmfrei, da alle anderen in Ottawa geblieben sind, um sich den täglichen weg dahin zu sparen. Eigentlich wollten sie schon Mittwoch wiederkommen, doch da wurde es wieder so spät, dass sie doch noch eine Nacht geblieben sind.
Wir haben derweil auf den Hund aufgepasst und ihn gefüttert und sind sehr oft spazieren gegangen. Jeden Morgen ist Cilli 07:15 Füttern gewesen, Christian war 08:30 spazieren, dann stand Cilli auf und es gab Frühstück. Wir hatten wundervolles Wetter, außer Mittwoch da hat es geregnet, aber Dienstag zum Beispiel haben wir ganz lange auf der Terrasse gesessen und Streifenhörnchen bei der Futtersuche beobachtet – herzerfrischend.
Außerdem haben wir viel Siedler gespielt und uns gegenseitig vorgelesen und bekocht. Ab und an haben wir auch mal was für die Uni getan. Die Tage waren sehr entspannend und erholsam.
Eine Panne gab es jedoch die uns auch ganz schön Bauchschmerzen bereitet hat, doch das erzählen wir euch wenn wir wieder daheim sind :-).
Vorerst werden wir uns noch etwas zurücklehnen, entspannen und aufs Abendbrot warten.

Sonntag, 3. Oktober 2010

Die ersten Tage

28. September
Nach erneuter Hochwasser-Alarmstufe 4 und einer aufregenden Nacht (wird die Neiße wieder über den Damm kommen?...) haben wir heute unsere Gepäckhaufen endlich in die Taschen und Koffer gesteckt und wollten nach DD aufbrechen. Die Straße nach Görlitz war aber schon wieder gesperrt und somit gabs auch keinen Schienenersatzverkehr. Also haben wir uns eine Mitfahrgelegenheit nach Dresden gesucht und Papa Knacker hat uns an die Autobahnabfahrt Niederseifersdorf gebracht. Von dort gings dann leider nur bis zum Elbepark, obwohl im Inserat Bahnhof Neustadt stand. Weil wir ja wegen unseres Essenstermins etwas in Zeitnöte kamen, haben wir Seb gefragt ob er uns abholt und das hat er liebenswürdigerweise auch gemacht, uns mit unserem Gepäck zum Augi gefahren und ohne Gepäck noch beim Postplatz abgesetzt. Von dort gings dann per Straßenbahn Richtung weißer Hirsch, wo wir für 20 Uhr einen Tisch im Bean und Beluga reserviert hatten. Wir waren trotz alledem ziemlich Knapp dran, haben noch schnell da angerufen, dass wir uns etwas verspäten werden und sind dann flux in die Bahn gesprungen. Uns war klar, dass wir uns etwas vornehmere Sachen hätten anziehen können, aber andererseits, was wäre gewesen, hätten wir dort mit unserem ganzen Gepäck anrücken müssen?
Wir kommen also da rein, lassen uns die Jacken abnehmen und anschließend in den Gourmet-Bereich des Restaurants führen (5 Sterne). Wir waren die Gäste, die als letztes ankamen und bekamen dafür den Tisch in der Mitte des Raumes, umgeben von Menschen in feinen Abendkleidern, Anzug, Krawatte und Sakko. Erstmal haben wir noch versucht sehr vornehm zu wirken, aber dafür hätten wir wohl erst mal den Knigge studieren müssen. Nach einem entre-Cocktail (Sekt mit Erdbeer-Vanille-Essenz) durften wir uns dann aus der Menükarte jeweils 3 Gänge auswählen. Vorher gabs erst mal Variationen von der Taube als Gruß aus der Küche Die Gangfolge sah dann folgendermaßen aus:
Christian: Wildlachs mit Kaviar und Mousse aus Brunnenkresse, danach Mousse aus Strauchtomate mit Jakobsmuscheln und gegrillter Melone und zuletzt Taube in Streifen mit einem behandschuhten Keulchen.
Cilli: Wildlachs mit Kaviar und Mousse aus Brunnenkresse, erst mal nischt, dann die Taube in Streifen mit behandschuhten Keulchen und als Abschluss Zwetschge mit Hefetüpfelchen.
Zwischendurch gabs zu jedem Gang immer noch eine kleine(re) Vorspeise (Zur Einstimmung(!)).
Alles sooo lecker. Das war der Wahnsinn. Die Portionen waren im Großer Teller – Mini Happen – Format, aber am Ende waren wir wieder Erwarten doch auch satt. Mittlerweile war den Kellnern dann auch aufgefallen, dass wir mit einigen Dingen nicht ganz vertraut waren. Aber sie haben uns dennoch recht dezent aber genau dirigiert. Unsere Nachbartische waren sichtlich amüsiert, aber wir nahmen das mit Humor. Nach guten drei Stunden war es dann soweit, dass wir die „Rechnung“ verlangen konnten, die wir ganz großzügig mit dem Gutschein von Thomas beglichen. Hätten wir tatsächlich bezahlen müssen, währen das wohl so an die 250€ gewesen. Ein wirklich schöner Abend um unseren letzten Tag in Deutschland zu beenden.
Zurück beim Augi haben wir dann noch ein bissel mit ihm und seinem fast-Mitbewohner Philip gequatscht und online bei Air Canada eingecheckt und irgendwann gings dann auch ins Bett.

29. September

Halb 7 gings wieder raus aus dem Bett. Für den guten Augi sogar noch früher, weil er uns noch frische Brötchen geholt hatte. Nach einem schönen Frühstück hat er uns dann noch bis zur Tharandter Straße im Bus begleitet und dann waren wir auch schon am Flughafen.
Als wird dann unser Gepäck abgegeben hatten und eingecheckt waren ist Cilli aufgefallen, dass sie noch ein Taschenmesser im Rucksack hatte, welches dann mit einer der Flughafenputzkräfte einen neuen Besitzer gefunden hat.
Unser Flugzeug nach Frankfurt hatte 25min Verspätung (Lufthansa, ein Unternehmen der Deutschen Bahn AG). Als wir auf unseren Abflug warteten, bemerkten wir, dass uns gegenüber ein Mann mit einem Stahlkoffer saß, der einen Aufkleber mit der Aufschrift „Menschliches Knochenmark, nicht Röntgen“ trug. Keine sehr appetitliche Vorstellung. Der Flug an sich war dann ganz nett, aber in Frankfurt mussten wir wegen der Verspätung einmal quer über den ganzen Flughafen hetzen, um unseren Anschlussflugg nach Ottawa noch rechtzeitig zu erreichen.
Der Flug mit Air Canada war sehr schön. Ein klein wenig haben geschlafen aber nicht zu lang, denn es gab eine riesengroße Filmauswahl und, was am besten war, klare Sicht auf Grönland und die 1000 Inseln der kanadischen Nordküste.
Am Flughafen Ottawa mussten wir recht lange auf unser Gepäck warten und wurden dann auch gleich abgeholt und los gings zum See. Dort gabs zum Abendbrot superleckere, Steaks und nach etwas quatschen gings dann hundemüde ins Bett.

30. September
Wir waren alleine zu Hause, haben ein bisschen aufgeräumt und geputzt und mit „unserem“ Hund einen schönen Spaziergang am See entlang gemacht. Beim Versuch Siedler zu spielen, ist uns leider ne halbe Kanne Tee über die Karten gelaufen. Ein Bügeleisen haben wir nicht gefunden, also haben wir einen Topf mit heißem Wasser gekocht, und die Karten damit zwischen zwei Handtüchern gebügelt. Viel mehr war eigentlich nicht los. Abends haben wir noch bissel gequatscht und beschlossen, dass wir am nächsten Tag mit nach Ottawa fahren können.

01. Oktober
Da sich unserer eigentlicher Auftrag für heute, ein kleines Nachbarskind zu hüten, doch wieder erledigt hatte, konnten wir heute mit nach Ottawa fahren. Mit dem Auto gings bis nach Orleans zu einem Einkaufszentrum und von dort aus mit dem Bus nach Ottawa.
Dort wurden wir erst mal mit dem ersten scheinbar unlösbaren Problem konfrontiert, nämlich eine Busfahrkarte zu kaufen. Wir haben es wirklich nicht kapiert, auch nachdem wir uns die Erklärtafel mehrfach durchgelesen haben. Dort stand, so oder so ähnlich,
Regular Fare 3,25 $
(or 2 a 1,25 ea.).

Kapiert? Also wir nicht. Ich habe mir dann einfach 6,50 $ in die Hand genommen, bin zum Schalter gegangen und habe zwei „Regular Tickets“ bestellt. Die Verwirrung darüber warum ich ihm so viel Geld gegeben habe, war dem Herrn hinter dem Schalter deutlich anzumerken. Er fragte nochmal nach ob ich wirklich nur zwei will, was ich natürlich bejahte. Das Komische war nur, dass ich 4,00$ wiederbekommen habe. Dann sind wir zu nem Bus und wollten damit fahren, dort wiederum gab uns der Fahrer jedoch zu verstehen, dass wir jeweils 2 Tickets brauchen. Etwas dämmerte es mittlerweile, aber ganz raus hatten wirs noch nicht. Also gings zu nem Kiosk, der auch Fahrkarten verkaufte. Vorher hatte Cilli noch versucht, am Geldautomaten Geld zu holen, was seltsamerweise nicht ging. In dem Kiosk trafen wir dann aber nen ganz supernetten Busfahrer, der uns alles genau erklärte und auch meinte, dass er dann unser Fahrer sei. Als es sich herausstellte, dass wir aus Deutschland sind, haben wir noch ein paar Extrapunkte gesammelt, da er eine Schwägerin in Hamburg hat. Also gut, wir haben noch 2 Tickets gekauft und sind dann zum Bus. Aber als ich dem Fahrer unsere Karten geben wollte, winkte der ab und drückte uns 2 Tageskarten in die Hand, „falls wir mal stecken bleiben“. Dann hat er uns noch wegen unseres Visakartenproblems beraten und uns bei der Royal Bank of Canada raus gelassen, wo das Abheben dann auch ohne Probleme funktionierte.
Eine Mission des Tages war es, irgendwo Internet zu finden, um nen Treiber für das Modem am See zu organisieren, damit wir auch dort ins Internet kommen. Aber wir wurden von einem Café ins andere weitergeschickt, immer mit der Versicherung, dass es dort Internet gäbe, tatsächlich blieb das Unterfangen aber erfolglos. Auch 2 McDonalds haben wir probiert, aber auch das klappte nicht, außerdem gibt’s dort auch so ganz fiese Schilder, auf denen steht, dass man sich nicht länger als 20 Minuten da aufhalten darf. Wie gastfreundlich. Ein anderer Versuch war die Nationalbibliothek, was theoretisch auch gegangen wäre, aber dort braucht man eine kanadische Handynummer um sich fürs Internet zu registrieren. Naja.
Von der Bibliothek aus ließ ich mich dann von Cilli durch die Stadt führen. Wirklich sehr hübsch und das auch noch bei dem besten Wetter seit Tagen, wie wir uns haben sagen lassen. Ein Arrangement aus bunten Bäumen, neogotischen Gebäuden wie Parlament und Kirchen und neuen Stahl- und Glasbauten. Wenn man das Auge etwas weiter schweifen lässt, kann man zwar auch Betonklötze sehen, aber man muss es ja nicht schweifen lassen.
Plötzlich, als wir ganz unschuldig an der Rückseite des Parlaments vorbei, in Richtung Hauptstraße gehen, knallt es. Wir gucken uns kurz um und gehen weiter. Dann knallt es wieder. Noch einmal und noch einmal. Wir schauen uns überall um, können aber nichts sehen und die Luft wird zunehmend staubiger. Als sich langsam vor uns der riesige Rasen vor dem Parlament auftut, sehen wir, dass überall unglaublich viele Fahnen hängen. Vor dem Parlament selber und auf dem Rasen tummeln sich viele Menschen. Dann sehen wir auch wo die Ursache des Knalls ist. Links des Hauptgebäudes des Parlaments, allerdings vor unseren Augen verborgen, stehen vermutlich Kanonen, jedenfalls steigen von dort aus die Rauchwolken auf. Wir gehen ran, können aber zunächst nicht viel sehen, da die Treppe zum eigentlichen Parlamentsvorplatz voller Menschen steht. Plötzlich gibt es einen neuen Knall, diesmal von oben. Innerhalb von wenigen Sekunden kommen im Tiefflug 4 Kampfjets über den Platz geflogen. Als wir uns dann etwas nach vorn gearbeitet hatten, konnten wir auch teils sehen was auch dem Platz passierte. Bestimmt 200 Soldaten und Mounties marschierten als Parade vor dem Gebäude. Ein beeindruckendes Schauspiel. Dann ertönte ein mehrminütiges sehr schönes Glockenspiel. Die Menschenmenge löste sich zunehmend auf, wir konnten aber noch herausfinden, dass das ganze Schauspiel anlässlich der Amtseinführung des neuen Generalgouverneurs von Kanada stattfand. Den selber hat jedoch nur Cilli zu Gesicht bekommen. Unsere Tour ging dann weiter, am Rideau-Kanal vorbei einen Hügel hinauf, auf welchem eine Statue Samuel de Champlain zu Ehren steht. Auf dem Weg dort hoch begegneten wir einem schwarzen Eichhörnchen (oder wie auch immer diese Sorte Hörnchen dann heißt), das ganz friedlich auf der Straße saß und aß und sich von uns in keinster Weise stören lies. Als wir unsere Aufmerksamkeit dann doch wieder von dem Hörnchen gelöst hatten, genossen wir von der Spitze des Hügels die Aussicht über den Fluss und nochmal rüber zum Parlament unter der steten Wach des Herrn de Champlain. Anschließend gingen wir den Hügel wieder hinab an der Art Gallery vorbei zur Cathedrale de Notre Dame. Was die äußere Versilberung der Kirche angeht, lässt sich vermutlich über Geschmack streiten, drinnen aber ist die Kirche wirklich sehr sehr beeindruckend. Schon alleine die riesige Orgel und die wunderbaren Buntglasfenster führen zu diesem Eindruck, allerdings sieht auch das restliche Interieur sehr beeindruckend aus., wenn auch sich die scheinbar aus grün geädertem Marmor bestehen Säulen als „Pappmaché“ entpuppten. Nichtsdestotrotz eine sehr schöne Kirche.
Zum Abschluss nahmen wir nochmal unsere Internetsuchmission auf und spazierten über einen sehr schönen Markt (in etwa vergleichbar mit Münchens Viktualienmarkt), wo ich einen Blumenkohl erstand. Weiter ging es durch mehrere verschlungene Innenhöfe, jedoch ohne dass wir eine Internetmöglichkeit gefunden hätten. Schließlich trafen wir drei deutsche Studenten, welche uns den Weg zu „Second Cup“ wiesen, einem Recht preisgünstigen Café (Kette), wo es zum wirklich großen Pott Kaffee für 2$ gratis W-Lan gab. Leider schmierte uns dann dort das Netbook ab, weil der Akku alle war. Die Treiben hatten wir allerdings und die Zeit war ohnehin Knapp, also gings wieder ab zur Bushaltestelle und mit der nächsten 95 ab nach Orleans. Und von dort aus per Auto und Fähre zurück an den See.
Abends gabs Pizza und Caipis und längere Gespräche, während wir noch nen Pflaumenkuchen für den nächsten Tag buken und irgendwann gings dann schließlich auch ins Bett.

2. Oktober
Heute sind wir wieder am See geblieben. Wir waren zwei mal mit dem Hund spazieren. Cilli hat gebratenen Blumenkohl und Mauke zum Mittag gemacht und ich habe den restlichen Blumenkohl für die Suppe vorbereitet, die ich dann Abends ohne Mixer fertig gemacht habe. Davor gabs Shrimps und danach leckeres Curry. Ich bin dann recht zeitig ins Bett gegangen, während Cilli noch die halbe Nacht Laternen gebastelt hat.

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