Heute sind wir mal verhältnismäßig früh aus den Betten gehüpft und wunderten uns, dass uns niemand früher geweckt hatte. Eigentlich wollten wir gegen 9 Uhr in Richtung Museum aufbrechen. Auf Nachfrage fanden wir heraus, dass der Museumsbesuch wohl abgeblasen ist, weil es über Nacht geschneit hat und die Straßen unbefahrbar wären. Ein Blick aus dem Fenster lies uns kräftig schlucken, da lagen tatsächlich mindestens 3 Krümel Schnee auf dem Weg. Ok, werden wir den Tag anders verbringen. Der Plan wurde geändert, wir fuhren einkaufen und dann zu Lisas Mutter, um unsere Fahne noch unterschreiben zu lassen, Lisas Bruder Michael lag krank zuhause weil er Rückenprobleme hat und so brachten wir ihm etwas von der Leberwurst mit, worüber er sich auch sehr freute. Nach einer kleinen Vorführung seiner Musikkünste und den Fähigkeiten einer Mischpultes, fuhren wir wieder zu Solts nach hause. Eigentlich wollte Nathan dann noch mit uns zur Ski-piste hinterm Haus fahren fahrem, einfach um mal bissl rumzugucken, muss wohl eine sehr schöne Gegend sein, aber das wurde dann nichts mehr. Wir haben uns wieder dran gemacht, hier unseren Kram etwas sortiert zu bekommen und weg zu schmeißen, was wir nicht mehr brauchen um mal wieder etwas mehr Ordnung in den Keller zu bekommen. Zum Abendbrot gab es Hühnerflügelchen , selbstgemachte Pommes und Salat mit Kräutern von zu hause. Den Abend verbrachten wir damit, den Solts einen sehr schönen (schwedischen) Film zu zeigen, den wir schon kannten und der halt mal was anderes ist, „Wie im Himmel“, sehr herzergreifend.
14. -27. Dezember
Dienstag, 14. Dezember
Der Weg nach Norden geht weiter, und das wird er nun unaufhörlich bis wir bei Solts unterm Tannenbaum sitzen. Unser schon wieder so vertrautes Heim auf Islamorada verließen wir heute, um noch einmal in die Everglades zu fahren. Vorher schafften wir aber Xochi noch ihr zu hause vergessenes Mittagessen auf Arbeit. Die Keys verlassend, kamen wir dann auch bald bei der Alligatorfarm an. Alligatoren hatten wir zwar schon mehr als genug gesehen, aber von der 'Farm' aus starteten Propellerbootfahrten, die im Nationalpark (Gott sei dank) verboten sind. Das war schon eine sehr lustige Angelegenheit, mit so einem Boot scheinbar übers Gras zu zischen, welches die Wasseroberfläche verbirgt. Der erste Teil der Fahrt war ruhig mit Tiere gucken, der zweite richtig schnell mit 360 Grad-Drehung, fetzig. Vor und nach der Bootsfahrt gab's Vorführungen mit Alligatoren und Schlangen. Die Schlange und einen Baby-Alligator konnte man zum Fototermin auch mal auf den Arm nehmen. Ansonsten konnte man dem Park noch verschiedenste Sorten Krokodile und Alligatoren in verschiedenen Größen begucken, alles in allem ein sehr schöner Vormittag. Danach fuhren wir noch beim Coral Castle vorbei, einem aus Korallenfels erbauten Skulpturenpark, der in 20 Jahren von einem einzelnen Mann errichtet wurde - aber wir sahen uns das aus Kostengründen mal nur von außen an. Nachdem wir damit fertig waren, schauten wir noch in Miami Beach vorbei, waren aber eher enttäuscht, halt Strand + Hotels, aber nichts direkt Besonderes. So bestiegen wir wieder das Auto und fuhren 5 Stunden bis Daytona zu Zak, wo wir noch bissel Abendbrot futterten und schlafen gingen.
Mittwoch, 15. Dezember
Nicht viel los heute, auch nicht nötig. Wir waren kaputt und fertig und mussten uns für den morgigen Ausflug in die Universal Islands auf Adventure geistig und körperlich einstimmen. Wir haben den Vormittag im Wesentlichen drinnen verbracht, ein Brot gebacken und sind dann mal irgendwann kurz in die Stadt gefahren um Post weg zu schaffen und bei ALDI einzukaufen. Hier gibt’s u.a. günstigen Rotwein, den wir schon mal perspektivisch für die Weihnachtsfeiertage mit eingesackt haben. Am Strand waren wir auch noch mal kurz, aber nur für einen kleinen Spaziergang. Abends gab es überbackene Nudelpfanne mit von Zak selbstgemachten Schinken und dann gingen wir früh schlafen, wir wollten ja schließlich fit sein.
Donnerstag, 16. Dezember
Um halb 7 klingelte der Wetter, wir wollten ja schließlich pünktlich zu Parköffnung in Orlando sein. Unser Timing war auch tatsächlich erstaunlich korrekt. Dreiviertel 9 standen wir vorm Einlasstor, 5 Minuten später wurde geöffnet. Dann trat ein eigenartiges wenn auch vorhersehbares Phänomen zutage. Über 90% der Besucher rannten durch den Park einfach nur durch, ohne nach links und rechts zu gucken, geradezu nach Hogwarts und Hogmeads in „The Wizarding World of Harry Potter“, der Harry Potter Sektion des Parks. Die sieht auch echt toll aus. Ein schneebedecktes Dörfchen aus windschiefen spitzgiebeligen Häuschen mit kurios gebogenen Schornsteinen. Natürlich war der Schnee nicht echt, aber was solls. Da die Wartezeit der Fahrgeschäfte naturgemäß noch recht kurz war, stürzte sich Christian erst mal in die Dragon Challenge, eine der beiden Riesenachterbahnen des Gesamtparks und kam auch ohne Wartezeit direkt rein. Allerdings ist der Weg zur eigentlichen Achterbahn jeweils immer recht lang, dafür aber toll gestaltet, in diesen Falle mit Fanplakaten für die verschiedenen Teilnehmer des trimagischen Turniers. Sehr schick. Die Achterbahn war durch ihre verdrillten Schrauben ganz schön anstrengend, die normalen Loopings sind im Vergleich dazu geradezu harmlos. Anschließend stürzten wir uns gemeinsam in „Harry Potter's Secret Journey“, der Bahn im eigentlichen Hogwartsschloss. Die Wartezeit war schon 20 Minuten, aber die warens allemal wert, zumal man beim Warten durch diverse Räume von Hogwarts kommt, wie z.b. das Gewächshaus, Dumbledores Büro, den Gemeinschaftsraum der Gryffindors und diverse andere. Die Bahn selbst ist eine Mischung aus echter Achter- bzw. eher Geisterbahn und einem Simulator. D.h. Stellenweise bewegt man sich tatsächlich durch Räume, in denen etwas passiert, stellenweise befindet man sich jedoch eigentlich vor riesigen Bildschirmen. Während ein Simulator die Bewegung vorgaukelt, läuft auf den Schirmen ein Film ab, welcher einen in die Position einer Person auf einen fliegenden Besen versetzt, alle waghalsigen Manöver, Drachen und Dementoren natürlich inklusive. Feine Sache, sehr feine Sache. Als wir dort raus wahren, war die Wartezeit beim Hippogriffon-Ride, der kleinsten und familientauglichstne Achterbahn auch schon wieder 20 Minuten, aber wir wolltens trotzdem gleich noch mit 'erledigen'. Auch hier war das Warteareal wieder sehr schön gestaltet und stellte die Umgebung von Hagrids Hütte dar. Die Fahrt war recht kurz, gestattete aber einen sehr schönen Überblick über das gesamte Dorf. Ein wenig spazierten wir anschließend noch durch Hogsmeade und tranken in den 'Drei Besen' ein Butterbier.
Anschließend ging's in den Jurassic Park, der mehr lehrreich als unterhaltsam war. Man konnte u.a. einen originalgroßen bewegten Triceratops sehen und eine 'Forscherin' darüber berichten hören. Aber man merkte schon, das während Hogsmeade vor Menschen überfüllt war, der Jurassic Park wie leergefegt wirkte. Die Wasserbahn die es dort gab war allerdings ziemlich cool. Man fuhr quasi mit einem Boot zunächst durch die überflutete Jurassic Park Forschungsanlage, wurde ab und an von Dinos angesprungen und sauste dann in einer rasanten Abwährtsfahrt seinem Ziel entgegen – naja und wurde etwas nass dabei.
Dem Jursassic Park folgte die 'Toon Lagoon', wo Popeye und diverse andere Zeichentrickcharaktere zuhause sind. Von den meisten von ihnen hat man in Deutschland jedoch nur wenig oder gar nicht gehört. Auch hier gab es wieder Wasserbahnnen, diesmal zwei. Und die waren beide sehr sehr nass. Und wir waren danach komplett durchnässt, und so warm war es ja nicht. Es hätte zwar für 5$ nen Personentrockner gegeben, aber das haben wir uns dann doch gespart. Also sind wir pitsch nass aber frisch fröhlich weiter spaziert. Der Weg führte und zu 2 Türmen an denen Sitze nach oben gezogen werden und dann im Sturzflug nach unten zu schnellen und wie von einem Trampolin abgefedert wieder nach oben geschleudert werden. Wir brauchten nicht lang überlegen, um uns einig zu sein, dass dort keiner von uns beiden mitfahren möchte. Christian wollte jedoch gern noch die 2 große Achterbahn des Parks testen. So besuchte er die Hulk-Bahn während Cilli in der Sonne die Klamotten trocknete. Christian kam mit einem breiten Grinsen und doch etwas blass um die Nase zurück, weswegen wir dann nochmal eine Pause machten um uns anschließend im Spidermansimulator zu setzen, der zwar sehr schön war aber nicht ganz so überzeugend wie der in Hogwarts. Den Rest des Tages verbrachten wir dann bei 'Horton' und the 'Cat in the Hat'. Danach genossen ein Theaterstück im Land der Huhs und wissen nun wie sich das damals zugetragen hat, als der Gringe Weihnachten gestohlen hat. Nach der Stuntshow von Sindbad (furchtbar schlecht) sind wir nochmal nach Hogsmeade spaziert und noch 2 mal mit der Bahn im Schloss gefahren (diesmal übersprangen wir die lange Wartezeit da wir die Single-Schlange nutzten und daher direkt vornanstanden – aber halt nicht zusammen sitzen konnten, wobei einmal dann witzigerweise doch). Joa, naja nach einem weiteren Spaziergang durch das wunderschöne Hogsmeade, speisten wir zu abend in den 3 Besen. Das war erstaunlicherweise sogar äußerst erschwinglich und sehr lecker.
Langsam begaben wir uns zum Auto zurück (überzogen aber die offizielle Öffnungszeit um fast eine Dreiviertelstunde) und fuhren wieder nach Daytona. Ein schöner Tag geht wieder mal zu Ende.
Freitag, 17. Dezember
Heute haben wir uns auf die morgige Fahrt vorbereitet. Wir haben das Auto einmal aus und wieder eingeräumt. Da es erstaunlich warm war, wurde kurzer Hand beschlossen, noch einmal Baden zu gehen. Das war herrlich! Auf den Weg zurück wurde noch kurz Abendessenszeugs gekauft und zuhause angekommen wurde Abendessen gekocht (Hühnchen mir Mauke und Brokkoli). Christian ist schon recht früh ins Bett gegangen, da wir morgen früh um 4 losfahren wollen und die Cilli hat noch bis 2:30 letzte Vorbereitungen getroffen wie z.b. die letzten Sachen ins Auto zu packen und Proviant kochen. Zwischendrin wurde Christian dann mal kurz wach, um festzustellen dass man ja gleich mal bei Thomas anrufen könnte und zum Geburtstag gratulieren könnte. Die tasten wir dann auch um dann nochmal für eine Stunde ins Bettchen zu fallen.
Samstag, 18. Dezember
Fast wie geplant ging es 04:15 Uhr los. Die Straßen waren noch fast leer, so dass die Cilli, sobald wir auf der Interstate 95 waren, einschlief und bis etwa 9:30 auch nicht mehr aufwachte. Halb 1 hatten wir die Hälfte der Strecke zwischen Daytona Beach und Allentown geschafft und entschieden uns spontan unseren Hospitalityleuten für heute abzusagen und doch direkt zu Solts durchzufahren (Notfalls hätten wir ja nochmal 'ne längere Pause machen können und im Auto pennen können oder so). Christian war jedoch erstaunlich fit und so traten wir 22 Uhr bei Solts die Tür ein, ähm zur Tür herein. Nach einem Bierchen ging es jedoch ins Bettchen, denn wir wollen ja morgen wieder „früh“ raus um in die Kirche zu gehen. Unten angekommen fiel uns aber das Paket unserer lieben Eltern in den Blick und da mussten wir doch noch einen Blick drauf werfen. Wir haben die Knabbersachen begutachtet, den Rest für uns aber noch unangetastet gelassen. Mit Nathan zusammen haben wir jedoch noch nen Herrnhuter Stern zusammengebastelt und hoch in die Küche gehangen. Ja und dann, dann sind wir wirklich schlafen gegangen.
Sonntag, 19. Dezember
Welch geruhsame Nacht in unserer Kellerwohnung. Am nächsten Morgen gingen wir mit in die Kirche, damit wir wenigstens noch einen zweiten Adventsgottesdienst mitbekommen. Cilli hat den Knacker noch angerufen und befragt, wie sich's mit den Geschenken verhält, ob die für Advent oder Weihnachten sind, und dann gleich in ein Paar davon rein geguckt. Sehr feine Sachen waren da drin: ein Räucherhaus, und eine kleine Krippe und Tee und Gewürze und Kräuterbad und Rosenzucker,... sehr fein. Aber die Briefe und das Geschenk von den Schreibereltern haben wir uns für Weihnachten aufgehoben.
Nach der Kirche fuhren wir dann zum Haus der Freundin von Lisas Bruder Michael, um uns dort den Wanst vollzuschlagen. Wir nahmen noch unser „eigenes“ Auto. Linda hat in ihrem Haus drei originale alte Jukeboxen und einen aufgemotzten Oldtimer, den sie in den letzten 30 Jahren Stück für Stück getunt hat und der jetzt gerade erst frisch fertig war. Nach dem Speisen haben wir uns recht zügig abgekapselt und sind nach Reading reingefahren um noch bissl Einkaufsbummel zu machen, bevor wir morgen unser Auto wieder abgeben müssen. Wir verabredete uns mit Familie Solt abends in der Kirche zum Krippenspiel. ABER auf dem Rückweg haben wir uns so verzettelt und den Weg einfach nicht mehr gefunden (Navi zuhause gelassen), dass wir erst mal nach Alburtis rein fuhren um uns von dort aus durchzufragen. Natürlich kamen wir dann viel zu spät an und sind doch nicht mehr in die Kirche gefahren, womit wir wohl ganz schön was verpasst haben, aber naja, passiert. Wir gingen dann früh ins Bett, da wir ja morgen nach Philadelphia fahren müssen, um das Auto abzugeben.
Montag, 20. Dezember
Wir sind heute Morgen nicht so zeitig los gekommen, wie gedacht aber es lief dennoch alles nach Plan. Gegen 10Uhr haben wir das Auto am Flughafen zurückgegeben, mit dem wir insgesamt 4700 Meilen gefahren sind.
Dann haben wir uns zur Biberbusstation durchgeschlagen. Da wir noch Zeit hatten bis der Bus abfuhr, wollten wir noch 'ne kleine Runde durch die Stadt drehen, sind aber direkt am Hard Rock Café steckengeblieben. Wir haben uns etwas umgesehen, Mittag gegessen und ein Bierchen getrunken, da Christian ja jetzt kein Auto mehr fahren muss. Dann eilten wir zum Bus, holten noch die Tickets und fuhren nach Wescosville. Dort hat uns Lisa abgeholt und mit nach Hause genommen. Abends war dann nicht mehr viel los.
Dienstag, 21. Dezember
Heute bestand der Tag darin Plätzel zu backen und die verbrannte Unterseite abzuraspeln. Cilli war zwischendurch mit Nathan Weihnachtsshoppen und abends wurden Plätzel dekoriert, was aber nicht so richtig klappte das die Weise Schokolade nicht so wollte wie wir. Abends kochten wir Rouladen (aus Rehfleisch, von Tom selbstgejagt).
Mittwoch, 22. Dezember
Und noch mal Backen, weil die Plätzel ganz schön schnell weg waren. Außerdem machte Cilli noch eine Orangentorte und Erbsensuppe. Abends besuchten wir mit Nathan Schleichers (Freunde von Solts), eigentlich in erster Linie und eine Windows-CD zu holen, da der Soltsche Computer in den Hades gefahren ist. Dort spielten den Abend Mad Gab, ein sehr witziges Spielchen und naschten diverse Kabbereien.
Donnerstag, 23. Dezember
Heute wurden die letzten Plätzel verziert, die Reste von gestern gegessen, Vanilliekipfel gebacken (mit Nathan, der u.a. eine Klapperschlange formte) und der Familie-Computer wieder in Gang gebracht. Zwischendurch sind wir mit Tom zu einem Amish-Laden gefahren, um Roggenmehl und Schwarzen Johannesbeersaft zu kaufen. Ein sehr hübsches Lädchen war das. Dann sausten wir noch kurz bei der Post vorbei, um unser Päckchen abholen und ab gings wieder nach hause. Zum Abendessen fuhren wir wieder ins deutsche Restaurant und nahmen Koch Hans ein Stück Stollen und einen Klosterkuchen mit. Die Solt-Sippe aß jeweils ein Reuben-Sandwich (Kassler, Sauerkraut zwischen 2 Brotscheiben und mit Käse überbacken – wohl gemerkt B R O T). Dazu hatten sie noch Pommes und Spätzle. Cilli aß Ente mit Rotkraut und Klößen und Christian ein Sauerbraten-Sandwich. Und es schmeckte tatsächlich alles sehr deutsch. Seit heute ist bei uns Weihnachten.
Wir quatschten nach dem Essen noch etwas mit dem Koch Hans (den wir schon kannten). Wir kamen wieder ein bissl ins Plaudern und fanden heraus, dass zu der geplanten Pfefferkuchenhaus-Bauaktion niemand da war und er noch Massen von Pfefferkuchenhausplatten übrig hatte. Und so kam es, dass er uns zwei Bausets mitgab und wir planten morgen ein Pfefferkuchenhaus zu bauen.
Freitag, 24. Dezember, Heiligabend
Wir sind halb neun aufgestanden aber erst mal noch bissel unten geblieben. Christian hat etwas an der Reperatur des soltschen Computers gefeilt, dann gabs die erste Bescherung. Wir haben die Weihnachtskarten unserer Eltern gelesen, die CDs ausgepackt und angemacht und dann konnte sich die Cilli nicht beherschen, Christian auch schon sein erstes Geschenk zu überreichen - den traditionellen Fotokalender, diesmal mit Szenen unserer gemeinsamen Reise und wunderschön. Nach intensivem gemeinsamen Betrachtens des Kalenders gingen wir hoch, um das Pfefferkuchenhaus zusammenzubauen, was sehr viel Spaß gemacht hat. Noch schnell ein paar Anrufe in die Heimat, dann folgte der obligatorische Kirchgang. Der Gottesdienst war ohne Krippenspiel (das war ja schon eher), aber dafür mit Abendmahl und sehr vielen Liedern. Die Familie, der wir das Pfefferkuchenhaus eigentlich schenken wollten, war leider nicht in der Kirche und auch nicht zu hause anzutreffen. Wir beschlossen nun, das Haus einfach dem nächstbesten Kind zu geben, was uns über den Weg läuft. Zurück an der Kirche fanden wir noch ein Mädchen, welches sich auch sehr über das Haus freute. Wieder zu hause sammelten wir uns kurz und brachen dann zur Oma auf. Dort trafen wir mit Lisas Geschwistern Mike (Michael) und Gail sowie deren Partnern und Kindern zusammen, im Ganzen also 16 Leute. Dort gab's dann in 2 Durchläufen Essen, erst die jungen, dann die alten. Es gab Shrimps, Backkartoffeln und Krautsalat, ganz schön lecker, vor allem die Massen an Shrimps. Während die ältere Generation mit Futtern beschäftigt war, spielten wir ein bisschen Mama Mia. Allerdings wurden wir nicht ganz fertig, da schon bald die nächste Aktivität folgte, nämlich so eine Art Krawallwichteln. Jeder brachte also irgendwelchen ungeliebten Kram als Geschenk verpackt mit und dann wurde in einer Variante von 'Reise nach Jerusalem' darum gespielt. Wir wickelten in unsere Air Canada Decken 'ne Rolle Kekse und drei Muscheln ein und bekamen am Ende eine DVD, Stifte und Schokolade, also doch recht sinnvolle Sachen. Im weiteren Verlauf des Abends guckten wir noch Nathan's neusten Film, mit seinen beiden Cousins als Hauptdarsteller, der auch ziemlich witzig war. Achja, und Geschenke gab es Mengen – erstaunlicherweise und vollkommen unerwartet auch für uns – jede der beteiligten Fraktionen hatte auch etwas für uns dabei und so haben wir nun 2 Rätselblöcke für den Heimflug, Pullover, Socken und was am coolsten ist, ein Plüscheichhörnchen als Erinnerungsstück an unsere Reise. Der Abend setzte sich noch eine Weile fort, aber irgendwann ging es dann doch nach Hause und ins Bettchen, denn am nächsten Morgen sollte Santa Claus ja auch noch im Haus der Familie Solts vorbeigeschaut haben.
Samstag, 25. Dezember
Hummn, so wichtig scheint hier wohl doch keinem die Bescherung zu sein, jedenfalls schliefen alle ewig lange und wir beschäftigen uns so lange noch in unserer Kellerwohnung. Irgendwann war es dann aber doch so weit, und jeder in der Familie wurde reich beschenkt, inklusive Bailey. Naja, fast jeder, Katze Daisy ging leer aus, laut Lisa weil sie eh mit nischten spielt. Dass wir so mit Geschenken überschüttet worden sind, war uns schon etwas peinlich, aber schön war's natürlich auch. Einen Großen Koffer gab es, eine Kette, T-Shirts, eine Jacke, massig Socken, ein Buch, ein Spiel, einen Bailey mit Engelflügeln zum an den Weihnachtsbaum hängen, eine Taschenlampe … und sicher noch mehr. Unglaublich! Zum Mittagsweihnachtsessen gab es einen Tollen Schinken, besonderen Kartoffelbrei und extra für Christian Rosenkohl, sowie Mischgenüse. Den Tag verbrachten wir dann sehr entspannt, tranken Glühwein (ALDI sei dank) und aßen Stollen und Kekse. Später Abends fuhren wir wieder zu Ruths Schwiegereltern Petzi und Freddi und verbrachten dort den Abend – im Wesentlichen weiterhin mit Essen und Trinken. Wieder zuhause angekommen fielen wir wie die Steine ins Bett.
Sonntag, 26. Dezember
Wir schliefen schön aus und spielten dann erst mal ganz paar Runden Siedler-Kartenspiel (Aktueller stand: 21 zu 16 für Christian. Nathan war irgendwie nicht zu finden, vermutlich noch in seinem Zimmer, wenn auch wir später raus fanden, dass er schon eher mal wach war. Mit Ben Lisa und Nathan (als dieser dann endlich aufgetaucht war) spielten wir eine Runde Zug um Zug und schauten dann Prinz Caspian von Narnia (oder andersrum). Irgendwann zwischendurch haben wir auch noch mal Restel vom Vortag gegessen. Plötzlich waren dann irgendwie alle außer Nathan im Bett und so schauten wir drei noch zwei weitere Filme: Eurotrip und Roadtrip – sehr amüsant.
Montag, 27. Dezember
Nach einem gemeinsamen Frühstück mit Lisa und Tom probierten wir Nathans anderes neues Weihnachtsgeschenkspiel aus (Die verbotene Insel), welches zu 90% von Pandemie abgekupfert ist, aber trotzdem Laune machte. Als wir davon genug hatten, spielten wir noch Magic und Zug um Zug. Zwischendurch waren wir mal etwas draußen, um die klare Winterluft zu genießen (und ja es gibt auch endlich etwas Schnee). Cilli hat Bailey ausgeführt, während Christian Nathan beim Snowboarden auf dem Plastikschlitten zugeschaut hat. Als Cilli und Bailey wieder da waren, tollten wir noch ein Bisschen mit ihm im Schnee herum. Zum Abend gab es so eine Art Riesenboullete in Scheiben und gebratenen Kartoffelbrei. Dann sind wir rüber zu den Mecks, haben Weihnachtsgeschenke überbracht und wieder viel selbstgemachten Wein gekostet (und welchen als Weihnachtsgeschenk bekommen). Wir haben auch erstmals ein paar von unseren Reisebildern gezeigt, vor allem weil es die Mecks ja auch interessierte, wie ihr Sohn so haust. Und Beagle Rosi lässt sich im Gegensatz zu Bailey auch streicheln und kuscheln. Wieder zuhause haben wir dann noch mit Nathan Schuh des Manitu geguckt (auf deutsch) und gingen dann schlafen.
cilli - 28. Dez, 23:44
07.11.2010 – Sonntag
Familienfeiern mal anders
Heute waren wir früh in der Kirche und sind anschließend sind wir mit zur Oma unserer Gastfamilie gefahren. Da heute hier Allerheiligengottesdienst war, ist dort die ganze Verwandtschaft angerückt (der Opa war erst letzten März gestorben)
Die Männer haben die Terrasse winterfest gemacht und anschließend haben wir etappenweise Mittag gegessen, weil es nur einen Tisch gab, an dem genau 6 Leute essen können. Es gab Clam Chowder (Muschelsuppe), was nicht ganz unser Fall war, aber allen anderen hat es wohl ganz gut geschmeckt. Dann haben sich alle in der Wohnstube verteilt, wo auch der Fernseher eingeschaltet wurde (wie das hier Gang und Gäbe ist). Nach den üblichen Fragen nach Alter, Tätigkeit und Grund der Reise war uns ganz schön langweilig. Alle anderen fanden das Fotball Spiel sehr spannend, doch die Werbung die hier alle 5 Minuten kommt geht ganz schön auf die Nerven. Später wurde dann das Football-Spiel durch 'ne schrecklich spannende Angel-DVD ersetzt. Naja und was macht man dann so wenn man nichts mehr zu tun hat? Haha, hinter den Stuhl greifen und Spiele hervorzaubern. Es haben sich auch schnell ein paar Leute gefunden, die mal wieder gegen die Cilli Siedler verlieren wollten, und so war der Nachmittag recht schnell rumgebracht. Es war sehr lustig die staunenden Gesichter zu sehen, die an dem Spiel vorbeigingen. Was ist das denn? - Aha, also sowas wie Monopoli. - Na das klingt ja interessant!
HAHA, das darf man echt nicht an dem lieben Herrn Teuber weitergeben, dass Siedler sowas wie Monopoli ist. Aber so lange sich dann doch dazu durchringen kann, mal ein anderes 'Monopoli' auszuprobieren, ist ja alles gut. Wir überlegen schon was wir unter den Tannenbaum packen, vielleicht Zug um Zug?!
Nach dem Spielen hat unser Bauch wieder etwas Platz gehabt, um ein Stück Kuchen zu essen, und um nicht Gefahr zu laufen, auch noch Abendbrot essen zu müssen, haben wir die erst beste Gelegenheit genutzt und sind mit Ben wieder nach hause gefahren. Sonst wären wir wahrscheinlich geplatzt. Nicht viel Später kam der Rest der Bande hinterher, also brauchten wir auch kein schlechtes Gewissen haben uns abgeseilt zu haben. Nönö, war ja auch schon Abend.
8.und 9.11.2010 – Montag und Dienstag
Haustage
Die Zeit hier wurde genutzt um einfach mal nur Abendessen zu essen, damit der liebe Magen nicht streikt. Wir waren die Köche und haben unseren Job recht gut gemacht. Montag gab es Blumenkohl mit Maucke und Ei, und Salat. Ja, das Ganze war bis auf den Speck im Rührei sogar vegetarisch, juppi. Am Dienstag gab es Rouladen mit Rotkraut und Klößen. War auch super. Aus dem restlichen Blumenkohl und der Maucke hat der Christian gestern noch eine Suppe gezaubert, die es dann wohl morgen zum Abendbrot geben wird, yummi.
Heute Abend haben wir mal einen kleinen Abstecher zu Lisas Schwester Gail und Familie gemacht und haben dort bissl gequatscht, was sehr nett war! Und eine übelst knuffig-kuschlige Retrieverin gabs dort, die man im Gegensatz zu Bailey ausgiebig knuddeln konnte. Tochter Jenna hat ganz leckeres Dessert gemacht, und Gail hat einen Kuchen gebacken. Leider konnten wir den Kuchen aber nicht essen, weil uns soooo schlecht war, von dem reichlichen Abendbrot. Selbst Lisa hat höflich aber bestimmt abgelehnt hat – Schade aber war.
Zum Einschlafen haben wir einen Film geguckt :
Die Brücke nach Terabithia, sehr zu empfehlen (auch für Kinder).
10.11.2010 - Mittwoch
Kutztown
Eine sehr Kurze Nacht hört hier früh um 7 Uhr auf. Nathan hat uns 7:45 Uhr abgeholt und mit nach Kutztown genommen. Das ist die Uni-Stadt wo er studiert. In der Zeit wo er Unterricht hatte, sind wir durch die Stadt gelaufen und haben uns in diversen 1-Dollar-Shops und 2nd hand CD-Läden herumgetrieben, um uns einen Überblick zu verschafften, was wir die nächsten 5 Wochen auf unserer nächsten Tour so essen und hören können:-).
Wieder auf dem Campus, haben wir noch einen Abstecher in den Bookstore gemacht um diverses Papierzeug zu kaufen und uns die Uni-Fan-Artikel anzusehen, die aber leider unbezahlbar sind.
Später haben Nathan und Christian mit Abby noch eine runde Siedler gegen die Cilli verloren um dann zu beschließen, dass die liebe Cilli striktes Deutschland – Siedler - Verbot hat. Hm schade eigentlich. Ben hat uns dann mit nach Hause genommen. Dort haben Lisa und Tom schon auf uns gewartet, weil sie uns mit einem kleinen Ausflug in den Zoo überraschen wollten. Hihi, hier gibt es nämlich einen Hunting-Markt, wo man alles kaufen kann was man für die Jagt so braucht, Angefangen bei Zelten die auch in der Arktis noch warm sind, über Klamotten, Angeln, Öfen, Bögen, Armbrüste, Gewehre, Hochstände... alles halt. Und das besondere daran ist, dass der Laden mit lauter ausgestopften toten Tieren ausgeschmückt ist, nur die Fische die haben sie am Leben gelassen. Bilder folgen bald. Da werdet ihr sehen, dass das sehr, sehr beeindruckend war.
11.11.2010 - Donnerstag
Sankt-Martins-Tag
Heute haben wir gleich 2 tolle Nachrichten bekommen:
1.Wir haben einen Mietwagen ab Montag
2.Die Cilli hat ihre Prüfung bestanden
Wenn das mal kein Grund zum glücklich sein ist,...
Dafür hat die Cilli glatt im Siedler-Kartenspiel verloren, es steht jetzt: 11:9 für den Christian, *schnief*
Der Christian ist grade noch fleißig während die Cilli sich mal wieder den Blogeinträgen gewidmet hat, Lisa ist grade nach Hause gekommen und macht Abendessen, ich glaube es gibt gebackenen Kürbis. Heute Abend möchten wir nochmal in den Deutschen Pub gehen und diesmal auch die Spezle ausprobieren. Mal sehen wie das schmeckt. Wir sind gespannt.
12.11.2010
Endlich fertig geplant
Mit dem Pub gestern das wurde dann doch nichts mehr, da haben wir erst bissl' imaginäre Pizzen gebacken (Mamma Mia). Dann haben wir uns mit Lisa und Nathan einen Film angesehen (Flight Plan).
Heute haben wir uns dann endlich mal hingesetzt und haben unsere nächsten 5 Wochen durchgeplant, damit wir dann langsam schon mal die Hospitality-Nachrichten rausschicken können. Das sollte wohl die Trefferquote erhöhen.
Heute Abend hatten wir wieder Besuch hier und haben uns mal wieder im Siedler Kartenspiel probiert was wir jetzt übrigens komplett auf englisch haben.
Liebe Grüße an alle Leser, der Christian und die Cilli
cilli - 12. Nov, 23:42
03.11.2010
Gestern haben wir nichts besonderes gemacht und heute war zur Abwechslung ein ruhiger Tag;-). Wir haben UNI-zeug gemacht, geschlafen und Monk geguckt. Lisa und Tom hatten heute 26. Hochzeitstag und waren abends essen. Als sie wieder kamen sind wir alle ins Auto gesprungen und mit einem Suchscheinwerfer bewaffnet durch die Gegend gefahren um Tiere zu gucken.
Gezählt haben wir 95 Rehe, darunter ein riesiger Bock der neben uns im Graben stand und erstmal ganz verdattert geguckt hat, warum dort jetzt ein Auto anhält. Eine Katze, ein Pferd ein Pony und eine Frau. Das war eine wunderbare Belohnung für den Arbeitsamen Tag!
04.11.2010
Ursprünglich wollten wir heute mit Ben wandern gehen. Allerdings haben wir schon vortags vom miesen Wetter erfahren und so nahmen wir Ruths Angebot an, mit uns ins Lancaster County, dem Land der
Amish und Mennoniten zu fahren. Ben kam jedoch mit. Außer dem Herren im Visitor-Zentrum haben wir leider mit keinen Amish reden können, aber vom Auto aus konnten wir einige sehen, wie sie entweder per Einspänner oder zu Fuß auf der Straße unterwegs waren. Besonders die kleinen Kinder in den traditionellen Gewändern waren sehr niedlich. Fotographieren darf man Amish übrigens nicht, jedenfalls nicht von vorn.
Danach besuchten wir eine kleine Handwerkersiedlung, wo Mennoniten und andere Leute verschiedenen, großteils traditionellen Handwerken nachgehen und diese verkaufen. Hauptsächlich gabs dort allerlei Nahrungssachen, wie Konditor, Fleischer, K&aum;seladen, diverse Läden für Marmeladen und Konfitüren und so weiter. Daneben gabs auch eine Kerzenmanufaktur, eine Werkstatt für hölzerne Ladenschilder und noch einiges andere. Recht lange Zeit haben wir in 'nem Weihnachtsladen zugebracht, wo es verschiedenste Weihnachtssachen gab, u.a. auch Nußknacker, aber weder Herrnhuter Sterne, noch Pyramiden, Räuchermänchen oder Schwippbögen. Trotzdem war der Laden wesentlich niveauvoller, als wir gedacht hatte, wenn man mal von ein paar Entgleisungen, wie den Football-Spieler-Nußknacker absieht.
Von der Handwerkersiedlung gings dann weiter zum
Schmorgasbord, einem recht günstigen all you can eat Buffet, wo es so ziemlich alles gab, was man essen kann. Entsprechend voll waren wir dann auch und so konnten wir nicht recht verstehen, warum Ruth uns nach einem längeren Einkauf im mennonitischen Supermarkt (endlich Gries gefunden) noch in einen Sandwich-Imbiss geschleppt hat, um uns Sandwiches zukaufen. Immerhin mussten wir sie nicht mehr heute essen und durften sie für morgen aufheben.
Wieder zuhause gings dann gleich wieder raus zu Mecks, den Nachbarn, um dort den Abend zu verbringen und diverse selber gemachte Weine auszuprobieren. Lecker und erschöpfend. Dennoch... irgendwie sind wir dann Abend doch noch erfolgreich im Bett gelandet.
05.11.2010
Heute ist Freitag – ein Grund zum Ausschlafen, was nach dem gestrigen Tag mehr als angebracht war. Mit Lisa haben wir The Wizard of Oz geschaut und unsere Sandwiches gefuttert. Dann haben wir Uni-Zeug gemacht, wenns auch schwer fiel. Naja, nach ner Stunde war schon wieder Schluss, weil wir Abendbrot gegessen haben. Es gab selbstgemachte Krautrouladen. Abends sind wir dann zu Freunden der Familie Gefahren um bissl zu Quatschen und zu essen, was uns schon echt zum Ohren raushängt:-).
Anschließend hat Cilli noch Ghost Town geguckt und is dabei eingeschlafen.
06.11.2010
Den Tag über war nicht viel los. Allgemeines Abgehänge der ganzen Familie. Wir haben Nachmittags mal nen Ausflug mit Bailey gemacht, um ihn an uns zu gewöhnen, was aber irgendwie nur ne halbe Stunde nach dem Spaziergang gehalten hat, danach hat er wieder losgebellt.
Unser heutige Abndprogramm war der Besuch einer
Hoedown-Veranstaltung. Dort werden quasi Gruppentänze zelebriert, wobei einen Ansager hat, der jeden Schritt ansagt. Aufgrund der Fachbegriffe, die diese Anweisungen enthalten, war das trotzdem nicht soo einfach, aber relativ lustig. Zumindest ne coole Sache, wenn mans mit bekannte macht. Allerdings haben Ben und Nathan nicht getanzt und so hattaen wir mit Tom und Lisa nur ein bekanntes Partner-Pärchen. Jede Tanzgruppe besteht jedoch aus vier solcher Pärchen. Aber Spaß hatten wir auf jeden Fall. Die Tanzmusik wurde übrigens live von der Band von Lisas Bruder Michael, der Blue Moountain Gang, gespielt. Für Deutsche ungewöhnlich war übrigens, dass bei der ganzen Veranstaltung keinerlei Alkohol ausgeschenkt wurde.
30.Oktober 2010
Heute früh waren Verwandte von Solts da und haben beim Bäume fällen geholfen, Cilli hat gelernt und Christian Reiseplanung gemacht. Zum Mittag gab es Spaghetti. Nathan kam mit seinem Freund Ed vorbei, was dazu führte, dass wir mal wieder unserem Job nachgegangen sind und ein Spiel erklärt haben: „Siedler von Catan – Deutschland Edition.“ Die Burschen haben sich wacker geschlagen. das erste Spiel hat Nathan sogar gewonnen. Naja da hatte ja die Cilli auch nicht mitgespielt. Am Abend ging es nach Kutztown zum College-Football Spiel „Kutztown gegen West Chester“. Das war ein Erlebnis! Die Uni hat erstmal eine riesige Blaskapelle auf die Tribüne gesetzt und damit richtig Stimmung gemacht. Wir haben dann mal probiert die Spielregeln zu verstehen. Ähm ja, also:
1. Das wichtigste ist es, das Spiel alle 5 Sekunden zu unterbrechen um die komplette Mannschaft auszutauschen
2. Der Ball muss irgendwie auf eine andere Seite gebracht werden
3. Ab und zu gibt’s sowas wie nen Seitenwechsel
4. Wer als erstes alle anderen umgerannt oder auf einen Haufen geworfen hat hat gewonnen :-)
5. Wenn die eigne Mannschaft Punkte bekommt, muss man laut Jubeln und klatschen
6. Wenn die eigene Mannschaft keine Punkte bekommt, muss man noch lauter rufen und schreien, um Punkte zu bekommen
Naja das isses wohl dann doch nicht ganz gewesen, also wen es interessiert der kann ja
hier nachlesen.
Wir jedenfalls hatte unseren Spaß.
Erstmal hat Kutztown, nen guten Start hingelegt, doch irgendwie hat West Chester nachgelegt so dass es zur Halbzeit grad ma 10:10 stand. Im 3. Viertel habens die Rüben so zu nem 10:23 für Westchester gebracht, naja aber durch kräftiges Anfeuern und ausmeckern schafften wir es zu einem 45:23 Endstand für Kutztown. Was ja schon zeigt, dass es ein Wahnsinnsspiel war! Es ging ganze 3 Stunden und 10 Minuten wovon genau eine Stunde Spielzeit war.
Nathan musste schon kurz vor Ende des Spieles arbeiten gehen (er kontrolliert die Pässe im Eingang von seinem Wohnheim) da sind wir nachher nochmal zu ihm gegangen und haben unterwegs Lady Gaga getroffen (morgen ist ja auch Halloween). Also wir wieder zuhause angekommen waren, gab es noch ein warmes Süppchen zum Aufwärmen und ein kleines Bierchen um gut einzuschlafen zu können.
Hier einige Eindrücke des Spiels und der Halbzeitpause:
Sonntag, 31. Oktober
Nach dem beinahe mitternächtlichen Abendbrot des letzten Tages war heute erstmal ausschlafen angesagt, jedenfalls für alle außer Tom, der frühs arbeiten musste, zum Sonntag.
Mit Lisa und Ben sind wir dann seit langem mal wieder zur Kirche gegangen. War auch ganz witzig da, zum Einzug hat der Glockenspielchor gespielt, d.h. eine Menge in schicke Roben gekleidete Menschen, mit jeweils 2 Handglocken. Das war sehr nett anzuhören. Später sang dann noch der Kinderchor, die Jugendband der Gemeinde und der normale Chor. War also alles in allem doch deutlich anders, zu dem, was wir zuhause erleben, obwohl die Kirche sogar eine Lutharanisch-Reformierte Gemeinschaftskirche ist.
Zum Mittag gabs Würstel, Piroggen und hausgemachtes Sauerkraut. Mit vollem Bauch sind Lisa und wir dann auf eine kleine Wanderung in den benachbarten Ort aufgebrochen, wo Lisas Mutter, d.h. Nathans Oma wohnt. Auf dem weg hatten wir einen guten Blick auf die für Halloween dekorierten Häser, wenn auch hier da offensichtlich nicht so viel Federlesen drum gemacht wird wie in Massachusetts.
Wir besuchten auch den örtlichen Friedhof, wo die Gräber von Toms Eltern und Lisas Vater zu finden sind. Der Friedhof ist insofern sehr interessant, dass die ältesten Grabinschriften noch in deutsch sind und man bei den Namen sehen kann, wie sie von Generation zu Generation mehr und mehr anglifiziert worden sind. Aus Schuhmacher wurde Schumaker und daraus schließlich Shoemaker. Ähnliches ist bei Fenstermacher-Fenstermaker und Herzog-Hertzog zu beobachten.
Wie das bei Omas so üblich ist, wurden wir dann erst mal ordentlich gemästet, bis wir dann wieder den Heimweg antraten. Nun allerdings per Auto, da Tom uns abgeholt hat.
Abends haben wir dann noch mit Nathan 'ne Runde Siedler gespielt und, als dieser wieder Richtung Kutztown gestartet ist, noch das Beatles-Musical
Across the Universe zum einschlafen geguckt.
Montag, 01. November
Heute war nicht viel los. Wir haben bis um 11 geschlafen, dann hat Christian endlich den fälligen Geburtstagskuchen gebacken und dann war der Tag gefült schon wieder rum. Abend konnte man Nathan als Nachrichtensprecher im Fernsehen erleben, jedoch nur auf seinem Universitätssender. Anschließend gabs leckeres Abendessen, welches Ruth, eine gute Freundin der Familie, vorbeigebracht hatte. Es handelte sich hierbei um eine Art dicke Nudelsuppe mit selber gemachten Nudeln. Abends haben wir wieder noch bissel Film geschaut, sind dabei eingeschlafen und schwupps war der Tag vorbei.
cilli - 2. Nov, 18:14
Mittwoch, 27. Oktober
Wie schon gesagt, um 8 mussten wir wieder am Auto sein. Also sind wir aufgestanden, haben uns noch kurz von unserem schlafumnebelten Gastgeber verabschiedet und sind dann los zum Auto. Dieses haben wir dann erstmal bis zu einem Supermarkt-Parkplatz bewegt, wo wir den Vormittag und einen Teil des Nachmittags verbracht haben, u.a. damit unseren Kram wieder in unsere Taschen zu würgen und das Auto abgabefähig zu gestalten. Gegen 2 sind wir dann wieder los in Richtung Innenstadt. Cilli wurde dann am Bahnhof abgesetzt, Christian hat den Mietwagen abgegeben und ist dann auch zum Bahnhof gekommen. Dort haben wir dann dann restlichen Tag bis abends um 6 abgesessen, als unser erster Bus kam.
Donnerstag, 28. Oktober
Die letzte Nacht waren wir mit Busfahren beschäftigt. Abfahrt in Boston war abends um 6, zunächst einmal Richtung New York City - Fahrtzeit 4,5h. Der Bus war deutlich komfortabler als unsere bisherigen, es gab sogar Steckdosen und W-Lan. Trotzdem haben wir nach einer Folge Monk erstmal mehr oder weniger erfolgreich versucht zu schlafen. Kurz nach 10 fuhren wir dann in New York ein und sahen, wie sich die Obdachlosen ihre Schlaflager errichteten... auch ein Aspekt Amerikas. Die Situation im Busbahnhof war besser, aber immer noch nich so, dass man dort hätte schlafen wollen, geschweige denn den Laptop auszupacken. Zunächst wussten wir auch garnicht, wo wir als nächstes hinmüssen und der Busbahnhof hat weit über 100 'Bahnsteige'. Als wir es uns gerade halbwegs in einer Sitzgruppe gemütlich gemacht hatten, wurde diese zwecks Reinigung geschlossen. Wir sind quer durchs Gebäude dorthin marschiert, wo unser Bus fuhr, dort jedoch gab es überhaupt keine Sitzgelegenheiten, also mussten wir uns irgendwie auf dem Fußbuden einrichten.
Irgendwann kam dann auch unser Bieberbus und weiter ging die Fahrt, nun nach Wescosville. Als wir dort aussteigen wollten und uns Beim Fahrer erkundigten, wo wir denn die drei Stunden Wartezeit bis zum nächsten Bus nach Allentown verbringen können, antwortete dieser, dasses hier kein Gebäude gäbe. Stattdessen bot er uns an, uns einfach mit bis nach Kutztown zu nehmen, wo es nen beheizen Warteraum gibt. Normalerweise hätte das noch mal jeweils 5$ gekostet, aber nicht für uns. Am Ende war Kutztown für uns auch die deutlich bessere Option, da Nathan dort eh seine Uni und sein Wohnheim hat. Ein paar Stunden haben wir dann noch dort verbracht und geschlafen bzw. Film geguckt. Aller 10 min kam irgendein neuer Busfahrer rein und hat uns gefragt, wo wir denn hin wollten, also war das mit dem Schlafen etwas schwierig.
Gegen halb 7 kam dann Nathan, um uns einzusammeln. Die Fahrt zu Solts war ziemlich unheimlich, da so dichter Nebel war, dass man auf der Straße keine 20m weit sehen konnte. Dort angekommen haben wir noch kurz gequatscht, Hund Bailey hat sich dran erinnert, dass er mich nicht mag und mich angebellt und dann sind wir erstmal schlafen gegangen.
Nach einem längeren Schlaf begann dann das Abendprogramm, Nachbarn und Freunde kamen vorbei und irgendwann fielen wir dann wieder ins Bett.
Freitag, 29. Oktober
Lisa hatte heute frei und so fuhren wir gemeinsam Einkaufen. Im Outlet-Store haben wir zwar etliche Stunden verbracht, dafür haben wir jetzt wieder (neue) Hosen. Danach fuhren wir noch zum Farmers Market und in einen von Mennoniten betriebenen Bauernladen. Zum Abendbrot haben wir Blumenkohlsuppe gemacht und sind dann nach New Jerusalem in einen deutschen Pub gefahren, auch um Nathan mal wieder zu sehen, der halt meist in Kutztown ist.
Dort erwartete jener mit 6 seiner Freunde. Der Pub war sogar wirklich sehr deutsch und wird von einer Familie geführt, deren älteste Generation, die Geschwister Hans und Gretel, sogar noch in Deutschland geboren ist. . Wir wurden dann in den Nebenraum gebeten um mit Koch Hans zu quatschen, der ja sooo glücklich war mal wieder mit jemandem deutsch reden zu können, dass er uns sogar noch ein Sixpack deutsches Bier mitgegeben hat. Die liebe Cilli hat sich dann noch einen echten deutschen Adventskalender gekauft und dann gings wieder nach Hause wo wir zum Abschluss des Tages noch ein letztes Bierchen tranken.